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Projekt "Gesunde Lebensmittel aus der Region"

Abschlussbericht für das Jahr 2004

Zusammenfassung

Mit Lust und Laune essen und dabei Natur und Landschaft schützen ist ein Stück Lebensqualität. Um Freiburger Familien, Kindern, Schulklassen dieses Thema mit Informationen, praktischer Anschauung und der ganzen sinnlichen Dimension näher zu bringen, führt die Ökostation das Projekt „Gesunde Lebensmittel aus der Region“ in Kooperation mit dem Umweltschutzamt der Stadt Freiburg durch.

Das Ziel ist, die Freiburger Bevölkerung für biologische und regionale Produkte zu sensibilisieren. Das soll mit Projekttagen und „Grünen Klassenzimmern“ für Freiburger Schulklassen und Kindergärten, mit Sonntagsöffnungen in der Ökostation sowie Exkursionen zu Betrieben in der Nähe erreicht werden. In den Haushaltsjahren 2003 – 2004 wurde das Ziel folgendermaßen umgesetzt: Es wurden insgesamt 30 Freiburger Schulklassen und Kindergruppen betreut, 3 Sonntagsöffnungen und eine Exkursion für Familien fanden statt.

Projekttage und "Grüne Klassenzimmer"

Schulklassen und Kindergartengruppen gehörten zu den häufigsten Besuchern in der Ökostation. Das Angebot „Essen mit Lust und Laune“ wurde auch in diesem Doppeljahr gerne angenommen. 30 Schulklassen und Kindergartengruppen erfuhren an verschiedenen Stationen, woher die Nahrungspflanzen kommen, wie sie wachsen und wie man sie erntet und verarbeitet. Auch die Grundlagen des biologischen Landbaus (Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz) wurden vermittelt. Im Herbst lag der Schwerpunkt auf den regionalen Apfelsorten und der Bedeutung von Streuobstwiesen. Die Kinder konnten selber Brötchen backen, Apfelsaft pressen und den Vergleich mit Saft aus Konzentrat schmecken.

Die Ökostation als Partner für Schulen

Im Rahmen der neuen Bildungspläne erarbeiteten wir zusammen mit einer Lehrerin der Hebelschule einen Projektunterricht zum Thema Apfel. Bei den Themen „gesunde Ernährung“, „Schulgarten“ oder bei Projekttagen war die Ökostation als Beraterin häufig angefragt. An der Schulhofumgestaltung der Paul-Hindemith-Grundschule beteiligten wir uns mit einem Aktionstag. Es wurde ein Schulgarten angelegt und die Beete mit Kartoffeln und Gründüngung bestellt.

Minister Willi Stächele und seine Frau im "Grünen Klassenzimmer"

Am 20.6.04 erhielt das „Grüne Klassenzimmer“ der Ökostation hohen Besuch. Inmitten von blühenden Wiesen und forschenden Kindern konnten sich der Minister für Ernährung und Ländlicher Raum Willi Stächele und seine Frau von den umweltpädagogischen Projekten der Ökostation überzeugen. Der Minister lobte die vorbildliche Arbeit: „Natur- und Umweltbildung bedeuten Zukunftsvorsorge“ hob der Minister hervor, „denn hier werden Kindergartenkindern und Schülern die Bedeutung und der Wert von Tieren und Pflanzen näher gebracht.“ Die Bürgermeisterin für Umwelt, Bildung und Sport der Stadt Freiburg Gerda Stuchlik bezeichnete die Ökostation als „einen wesentlichen Bestandteil der umweltpädagogischen Infrastruktur in der Stadt und der Region". Sie wies auf die Bedeutung der Ökostation als Bindeglied zwischen Stadt und Umland hin.

Sonntagsöffnungen für Familien

Die Sonntagsöffnungen bieten Familien die Möglichkeit, Spaß und Information zu verbinden. Beliebt sind die Erntedanksonntage, die oft mehr als 300 Besucher anlocken. An insgesamt 3 Sonntagsöffnungen hatte die Ökostation verschiedene regionale Produzenten eingeladen, die ihre Produkte zum Verkosten anboten. Die Besucher konnten sich über die Betriebe und ihre Anbauweise informieren, während für die Kinder ein Programm im Garten geboten wurde. Für Hobbygärtner mit Vorliebe für die eigene Gemüseproduktion gab es eine Fachberatung und Führungen durch den Biogarten. Beliebt waren z.B. der Sortenvergleich zwischen unterschiedlichen Tomaten, Äpfeln und Kürbissen.

Exkursion zur Bioland-Gärtnerei Distel

Im Juni 03 organisierte die Ökostation eine Fahrt zum Tag der offenen Tür bei der Bioland Gärtnerei Distel. Dort wurden Führungen und ein umweltpädagogisches Programm für Kinder angeboten.

Zusammenarbeit mit dem PLENUM

Im Oktober 04 waren bei einer Sonntagsöffnung das „PLENUM Naturgarten Kaiserstuhl“ und die Stiftung Kaiserstühler Samengarten in der Ökostation zu Gast, wo sie ihre Einrichtung mit einem Infostand präsentierten. Das PLENUM stellte außerdem bei einem der regelmäßig stattfindenden Agenda Cafés im Juni 04 mit einem Vortrag seine Tätigkeit vor. Im Rahmen der geplanten Partnerschaft von Stadtteil Mooswald mit der Gemeinde Eichstätten lassen sich auch in Zukunft diese Art von Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsangebote fortsetzen.

Thementag mit dem Ökomedia Festival

Im Rahmen des Ökomedia-Filmfestivals 2003 fand in der Ökostation der Thementag „Ökolandbau“ für Grundschulklassen mit Filmen aus dem Wettbewerb statt. Die Schüler löcherten die anwesenden Regisseure von der Filmschule Stuttgart und die „Graslöwen“- Produzentin der Deutschen Umweltstiftung mit Fragen. Anschließend konnten sie auf einem Sinnesparcours ihren Geschmackssinn erproben und selber Apfelsaft pressen – echt bio - versteht sich.

Projekttag "Apfelsaft pressen" im Deutschlandradio

Am Sonntagmorgen, dem 31.10.04 strahlte „Kakadu“, die Kindersendung des Deutschlandradios Berlin bundesweit direkt aus der Ökostation. Thema war die Stadt Freiburg mit ihren Angeboten für Kinder. Den lebendigen Rahmen bildeten die Schüler der Klasse 4c der Paul-Hindemith-Grundschule, die einen Projekttag absolvierten, regionale Apfelsorten testeten und frischen Apfelsaft herstellten.

Resümee und Ausblick

Die Veranstaltungen zum Thema „Gesunde Lebensmittel aus der Region“ wurden insgesamt sehr gut angenommen. Bei den Erlebnisveranstaltungen mit allen Sinnen zeigt es sich, wie durch ansprechende Inhalte und Räumlichkeiten (die Atmosphäre in der Ökostation, der Garten, das Probieren und Kosten) Interesse und Sympathie für regionale Produkte geweckt werden - eine Chance, um durch das eigene Konsumentenverhalten die regionale Landwirtschaft und den Naturschutz zu fördern. In der geplanten Partnerschaft des Stadtteils Mooswald mit der Gemeinde Eichstätten am Kaiserstuhl sehen wir eine Ausdehnung dieses Themas auch in der Zukunft .Bei den Schulen nimmt, bedingt durch die neuen Bildungspläne, das Interesse an Projektunterricht zu. So wird die Ökostation auch in Zukunft als außerschulischer Partner gefragt sein. Gerade die sinnliche Qualität des Unterrichts im „Grünen Klassenzimmer“ befördert die Neugierde der Schüler und den Spaß am Lernen. So waren auch die Rückmeldungen der LehrerInnen und Schüler, die einen Projekttag besuchten, durchweg positiv.